Ratgeber

3 Fragen an Agnes Jedryka

3 Fragen an Agnes Jedryka

Foto: Agnes Jedryka

Warum gibt es Kinderzahnheilkunde als eigenständigen Bereich der Zahnmedizin?

Gerade, wenn es um das Gebiss geht, sind Kinder nicht einfach eine Miniaturausgabe von uns Erwachsenen. Kinder besitzen 20 Milchzähne, die im Laufe der Kindheit bzw. Jugend ausfallen und durch bleibende Zähne ersetzt werden. Das Gebiss ist also noch nicht voll ausgebildet, gleiches gilt für Kiefer und Schädel. Und obschon sie irgendwann ausfallen, erfüllen Milchzähne eine wichtige Funktion. Denn während Gebiss, Kiefer und Schädel wachsen, halten sie den Platz für die bleibenden Zähne frei. Kariöse Defekte müssen deshalb unbedingt behandelt werden. Auch dem verfrühten Ausfall sollte man mit Lückenhaltern gegensteuern. Im Prinzip kann man sagen: Im Kindesalter wird der Grundstein für den Zahnerhalt bis in hohe Alter gelegt. Deshalb gibt es besondere Behandlungskonzepte, die speziell auf die physiologischen Eigenschaften von Kindern ausgerichtet sind.

 

Foto Kind lächelt

Warum ist über die Anatomie hinaus Gründe, Kinder nicht einfach wie Erwachsene zu behandeln?

Viele Menschen haben Angst vor dem Zahnarzt. Nicht immer, aber oft, gehen diese Ängste auf Erlebnisse in der Kindheit zurück. Schroffes und unfreundliches Auftreten, eine schmerzhafte Behandlung oder die vielen angsteinflößenden Geräte und Geräusche speichern manche Kinder als traumatisches Erlebnis ab, dass sie zeitlebens begleitet. Dies gilt es so gut wie möglich zu vermeiden. Gleichzeitig ist es wichtig, schon früh die richtige Mundhygiene zu erlernen, um die Substanz der Zähne schon von Kinderbeinen an zu schützen. Denn so können wir am besten dafür sorgen, dass Karies und andere Zahnerkrankungen gar nicht erst entstehen.

Was können kleine Patienten in der Praxis erwarten?

Um Kindern die Angst vor dem Zahnarzt zu nehmen und ihnen die richtigen Tipps an die Hand zu geben, ist eine gute Vertrauensbasis unerlässlich. Deshalb ist es uns besonders wichtig, ihnen vor der ersten Behandlung ausreichend Zeit zum Kennenlernen einzuräumen. Wir erklären jedes Verfahren in Ruhe und machen auch schon mal gemeinsam eine Füllung am Zahnmodell. Und am besten ist es sowieso, wenn die Kleinen vorab schon mal bei Mama und Papa mitkommen. Dann können Sie sich da Prozedere schon mal anschauen, bevor sie selber als Patienten auf dem Stuhl sitzen.

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